Die Harmonie Nationale
Ein Abriss
Als ich im Jahr 1963 von Professor Gaston Gengler, die Aufgabe des Sekretariats übernahm, ahnte ich nicht, dass dieser so viel versprechende Musikgesellschaft nur eine sehr kurze Lebensdauer beschert war. Gaston Gengler, der Sohn von Michel Gengler, mein von mir hoch geachteter Schullehrer in Rodange, in dessen Klasse ich das letzte Jahr meiner Primärschule verbrachte, war mir ein guter Freund. Das kam daher weil die Familie Gengler bereits mit uns gut befreundet war, über die beiden Väter, und ich konnte meinem Kollegen Gaston die Bitte nicht abschlagen, weil er wegen anderweitigen Verpflichtungen unbedingt einen Nachfolger suchte.
Kurz erklärt. Die Harmonie scheiterte an den plötzlich versiegenden finanziellen Unterstützungen. Die hoch qualifizierten Musiker wurden nicht wegen ihrer Mitarbeit entschädigt, sondern erhielten ein Weggeld. Wie bei solchen Entwicklungen üblich, machten sich auch unterschwellig Antagonisten bemerkbar.
Ich sehe es hier eigentlich mehr als meine Pflicht an, kurz über diese Harmonie Nationale zu berichten. Diesen einmalige, hoch lobenswerten Versuch von Herrn Aloyse Lanners aus Zolver, gemeinsam mit Edouard Heuschling aus Beles, die besten Musiker im Land zusammen zu bringen, damit es diesen möglich sein könnte über ihre musikalische Tätigkeit im jeweiligen Heimatort hinaus, mit anderen hoch qualifizierten Musikern ein erfolgreiches Ensemble zu bilden.
Die nachfolgenden Collagen sind Fragmente aus meinem Archiv.
Für mich persönlich war es insofern eine Bereicherung, da ich eine tiefere Einsichtin die Musik selber bekam und dazu der öffentliche Wind mir schnell und manchmal auch schroff um die Nase blies.
Ich hätte mir gewünscht, dass diesem Versuch eine etwas längere Lebensdauer beschieden gewesen wäre, was auch alle Musikanten zum Ausdruck brachten, als Präsident Aloys Lanners und Edouard Heuschling das Ende der Gesellschaft verkündeten, die noch nicht einmal offiziell gegründet worden war.
Edouard Heuschling bei der Probe. Rechts neben ihm der PräsidentAloys Lanners.
P.S.: Ich muss hier hervorheben, dass ich zur Musik eine gewisse Beziehung entwickelt hatte, denn ich war bereits in meinen jungen Jahren in Rodange, bei der einheimischen Musikgesellschaft eingeschrieben und lernte, wie übrigens mein Bruder auch, die Beherrschung einer Böhm Klarinette - B-KLARINETTE BÖHM SYMPHONY GEBR, Metall . Sie war wahrscheinlich auch versilbert und gehörte zum Instrumenten Bestand der Harmonie von Rodingen. Mann war erfreut jetzt diese etwas ungewöhnliche Instrument in Gebrauch zu nehmen und dazu in vermeintlich idealer Kondition.
Ich muss bekennen, dass mich schnell der nötige Eifer verlies als ich zuhören musste wie mein 4 Jahre älterer Bruder auf seinem Instrument evoluierte und mir die notwendige Konzentration fehlte das Instrument bis zur Perfektion zu beherrschen. Ich war bei verschiedenen Konzerten dabei, wovon mir einer ganz besonders in Erinnerung geblieben ist. Das Konzert fand statt im nahen Longwy, auf dem gusseisernen Kiosk inmitten einer grünen Anlage. Direktion hatte ein Dirigent aus der Stadt Luxemburg, namens Bohneberger.
Zu Beginn der Kriegsjahren änderte sich die Welt um uns herum und es dauerte nicht lange, dann gaben meine Bruder und ich dieses Hobby auf, denn meine Eltern, besonders meine Mutter versuchte uns Beide aus dem zu gefährlich werdenden Kontakt mit fremden Leute zu ziehen.